Ovv et räänt un nit däät schneie,
sullte m’r uns trotzdem freue.
Denn op et Wedder kütt et nit aan,
nur op dat, wat m’r em Hätze han.
Dröm fiert besennlich Chressfess hück
am beß met ühre leevste Lück.
Ech wünsch üch all dazu janz fess
e schön jemöötlich Weihnaachsfeß!
Leeven Jung, sei janz jewiss,
dat 70 doch en Zahl nur es.
Och wenn et he dröck, do deit zwacke,
un nit mieh rundläuf en d‘r Backe.
Wenn et Hoor weed langsam jrieß,
un de Verdauung es jet mies.
Halt de Kopp huh, immerhin
künnt et och noch schlimmer sin.
Nur eine Wohrheit wirklich zählt:
Mer es su ahl wie mer sich föhlt.
In diesem Sinne ich dir saach:
Jlöckwunsch zo dingem Ihredaach!
Grollen dringt an meine Ohren, kündigt Unheilvolles an. Geht wieder heut‘ ein Schiff verloren, ins nasse Grab mit Maus und Mann?
Schon peitscht die Gischt an die Gestade, es schäumt und rollt die raue See. Geflutet sind bald Strand und Pfade. Mir graut, wenn ich das Tosen seh.
Beim Blick auf dieses Sturmgewüte denk ich an die, die rausgefahrn, und hoff‘ auf Gottes Gnad und Güte, dass er sich ihrer Seel‘ erbarm‘.
Ich dreh mich um, geh über Dünen, schnell zurück zum sich‘ren Heim. Leiser wird des Meeres Dröhnen, bald wird‘s nur noch ein Rauschen sein.
Der Weg führt mich zu einem Orte, an dem noch alte Zeugen stehn. Plötzlich höre ich die Worte, die über diese Stätte wehn:
„Refft die Segel! Holt sie nieder!“ „Auf, Matrosen, zögert nicht!“ „Sonst zerschmettert Deck und Glieder der große Schiffsmast, wenn er bricht.“
Brüllend bricht Welle auf Welle über Planken, Deck und Mann. Stehend auf des Todes Schwelle gibt ein jeder was er kann.
Der Kampf währt nun schon Stund um Stunde. Erbittert gibt man Gegenwehr. Nicht jeder schafft‘s und geht zu Grunde, sieht seine Heimat nimmer mehr.
An fernen Stränden angetrieben, sieht man oft noch großes Leid. Stets ist wer allein geblieben, Fremde geben ihr Geleit.
Kreuze zeugen schlicht hier heute, mancher war noch fast ein Kind, von letzter Fahrt jener Seeleute, die namenlos begraben sind.
– – – – –
In vielen Orten an der Nordsee gibt es diese Stätte der Heimatlosen, an denen namenlose Tote, die an die Strände gespült wurden, ihre letzte Ruhe fanden. Dieses Beispiel zeigt den „Ort“ auf Sylt, der mich zu diesem Gedicht angeregt hat. Weitere Infos dazu gibt es hier.
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