Dodekalogie

Jahresende (Dezember)

Das Jahr neigt sich dem Ende zu.
Im Stillen schöpft man wieder Kraft.

Und alles findet seine Ruh‘,
damit man‘s neue Jahr gut schafft.

Herbstnebel (November)

Nebel steigt aus dunklem Tal
hoch zur grauen Wolkenfront.

Die Sonne schickt den letzten Strahl
ihres Lichts zum Horizont.

Herbsttag (Oktober)

Golden leuchten Flur und Wald,
die letzten milden Tage.

Einzug hält der Winter bald
und löscht die letzte Farbe.

Erntedank (September)

Der Felder Frucht fährt man jetzt ein,
der harten Arbeit Lohn.

Reichlich soll die Ernte sein
für des Dankfests Kron‘.

Sonnentag am Meer (August)

Der Blick schweift übers Wasser hin
zum Schiff, weit in die Ferne.
Die Sonne spiegelt sich darin,
glitzernd wie tausend Sterne.

Erfrischendes Nass (Juli)

Würzig liegt ein frischer Duft
nach kräft‘gem Gewitterregen

in der sommerlichen Luft.
Das Nass ist wie ein Segen.

Der Sommer naht (Juni)

Der längste Tag ist fast erreicht
im großen Jahreskreise.

Das Frühjahr nun dem Sommer weicht
und Abschied nimmt ganz leise.

Wonnemonat (Mai)

Es grünt und blüht mit ganzer Kraft,
erstrahlt in heller Sonne.

Alles steht in vollem Saft,
verschenkt Freude und Wonne.

Kraft des Frühlings (April)

Die Welt zeigt sich in bunter Pracht,
nichts ist vom Weiß geblieben.

Der Frühling ist nun an der Macht.
Der Winter ist vertrieben.

Der Winter geht (März)

Die braunen Felder sind bereit
für des Bauern Saat.

Die Wiesen stehn im grünen Kleid.
Der Lenz steht schon parat.